Der Hype um die Rennrad / Cyclocross Hybride schwappt unaufhaltbar aus den USA zu uns nach Europa herüber. Aber was ist dran an den schnellen Flitzern für On- und Offroad?
"Ein Rennrad mit dicken Reifen": Dadurch fallen einem die so genannten Gravel-Bikes meist als erstes in's Auge. Die breiteren Reifen sind häufig auch schon der auffälligste Unterschied zu gewöhnlichen Rennrädern. Auf den zweiten Blick fallen dem Betrachter dann das unter Umständen einzelne Kettenblatt an der Kurbel oder die kurze Übersetzung der neuen Räder auf, die auch abseits des Asphaltbandes so viel Fahrspaß bringen.
Rennrad und abseits der Straße, das war bisher der Bereich, der fest in der Hand der Cyclocross Räder lag. Doch Gravel-Bikes sind mehr als nur Cyclocross Räder, die auch auf der Straße gefahren werden sollen. Während die "Crosser" waschechte Rennmaschinen für Matsch und Sand sind und mit denen die Profis sogar Treppen hoch und runter fahren, sind Gravel-Bikes darauf ausgelegt, ihren Fahrern eine Sitzposition zu ermöglichen, die sie auch lange Fahrten genießen lässt.
Und hier zeigt sich wieder die Gemeinsamkeit mit allen Fahrrädern: Der Charakter eines Rades liegt in seiner Geometrie. Gravel-Bikes haben einen längeren Radstand, um einen stabileres Fahrverhalten zu erzielen. Außerdem ähneln sie in den bekannten Maßen meist auch der Bauart der Endurance Räder, um ihren Fahrern die bereits erwähnten langen Fahrten zu ermögliche. Aber auch unter den Gravel-Bikes gibt es große Unterschiede in der Bauart und Geometrie, sodass man auch hier (fast) für jede Vorliebe den passenden Rahmen findet!
Wer den Gravel-Bikes bei den bis hier gefallenen Schlagwörtern jetzt mental schon den Gemütlichkeitsstempel aufgedrückt hat, der irrt gewaltig! So gibt es zum Beispiel äußerst sportliche und wendige Gravel-Bikes, wie zum Beispiel das Cervélo Áspero. Mit der gewohnten Steifigkeit der Straßenrahmen bringt Cervélo mit dem Áspero ein Gravel-Bike in's Gelände, das förmlich danach schreit, jede Menge Staub und Dreck aufzuwirbeln!
Das Sportliche und das Ungezähmte sind aber nur Teilaspekte der neuen Bewegung. Gravel-Bikes wie das Ridley Kanzo Adventure verbinden diese Aspekte mit der Neugier nach unentdeckten Wegen und der weiten Welt. Und so bieten sie mit ihren vielen Montagepunkten die Möglichkeit, Gepäck zum Beispiel für die nächste Alpenüberquerung praktisch am Rad verstaut zu transportieren.
Und wenn es dann mal nicht die große Reise oder nicht nur die sportliche Herausforderung sein muss, dann eignet sich das Gravel-Bike mit montierten Schutzblechen und dezentem Gepäckträger auch super als sicherer Begleiter zum täglichen Pendeln zur Arbeit - ob auf der befestigten Straße oder doch abseits des Asphaltbands.
Wer sich jetzt inspiriert fühlt und auch wer dem Trend noch skeptisch gegenüber steht, der ist wie immer herzlich eingeladen bei uns vorbei zu kommen und sich das ganze mal aus der Nähe anzuschauen und vielleicht auch schon ein mal Probe zu fahren. Also bis bald!